Einige Gedanken über das Vaterunser, das Herrengebet, die im Internet bekannt gegeben sind, dienten zunächst als Impulse zu unserem Gedankenaustausch.
Die anschließende Diskussion vertiefte sich hauptsächlich darin, ob Gott uns in Versuchung fallen lassen wird. Dieses wiederum wurde von manchen Diskussionsteilnehmern mit dem Hinweis entgegnet, dass in der „Vater-unser-Bitte“ gerade das Wort „nicht“ vorkommt: Und führe uns nicht in Versuchung! Diese Bitte beschäftigte uns die meiste Zeit des Abends.
Versuchung ist immer eine Unsicherheit, mit der Frage, was ist richtig und was falsch. Auch Jesus hat diese innere Auseinandersetzung erlebt. Er konnte den Verlockungen des Versuchers jedoch widerstehen. Er hatte die richtigen Antworten auf die Machtangebote dessen, der die Zweifel sät. Er vertraute auf den himmlischen Vater und damit war er von dem Bösen auch erlöst.
Im weiteren Verlauf der Diskussion kam es mehrfach zu Überlegungen über die böse
Versuchung, der der Mensch ausgesetzt sein kann und der Bitte an Gott, dass dies
bitte nicht geschehen möge.
Es kam dann die Frage auf, wie der ursprüngliche „Vater-unser-Text“ in der Bibel lautet?
Eine Stelle im Matthäus-Evangelium Kap. 6.5-15 gab uns die Antwort.
Aufrichtig soll der Mensch beten, mit ganzer Hingabe, mit seinem ganzen Wesen, ehrfürchtig, vertrauensvoll und glaubend, so als sprächen wir mit einem liebevollen Vater. Wir sollen uns bewusst machen, dass Gott gnädig ist und unsere Verfehlungen verzeiht und zwar so, wie wir unseren Mitmenschen verzeihen. Das fordert immer wieder zu neuen Reflektionen heraus. Heuchler und Beter, die sich öffentlich zur Schau stellen, so sagt uns der Bibeltext, sind dazu kein Vorbild.
Mit dem Vaterunser-Gebet beendeten wir nachdenklich unseren Abend.
Bernd Zimmermann und Theresia Sommer