Nach längeren Überlegungen in der Dekanatspastoralkonferenz und im Kreis der Pfarrer hat sich das Dekanat Ostfriesland entschlossen, auch hauptamtliche Mitarbeiter in der Pastoral, die nicht Priester oder Diakon sind, für Beerdigungsdienste weiterzubilden.
Die Größe der Pfarreiengemeinschaften, aber auch die personale Verortung lassen es angebracht erscheinen, dass nicht mehr nur Priester und Diakone diesen Dienst übernehmen, sondern auch Frauen und Männer, die als Gemeinde- und PastoralreferentInnen arbeiten. Das „Gesicht der Kirche vor Ort“, d.h. der oder die Hauptamtliche am Ort ist für viele Angehörige eine erste Anlaufstelle und kann es auch in so existentiellen Ausnahmesituationen wie dem Tod eines Familienmitglieds sein.
Gerade in einer Zeit, wo die Bindungen an eine Pfarrgemeinde lockerer sind als früher, ist es dann die Person vor Ort, die zum Trauergespräch erwartet wird und auch die Beerdigung feiern soll. Vor allem die Krankenhausseelsorger und -seelsorgerinnen erleben vermehrt, wie durch die Begleitung von Kranken bis zum Ende, sie oft auch die ersten sind, die um die Feier der Beerdigung angefragt werden.
Der Beerdigungsdienst ist wie der Name schon sagt, ein Dienst und setzt persönliche und berufliche Eignung voraus. Das Dekanat Ostfriesland hat beschlossen, diesen Weg nach Ende der Sommerferien 2014 zu gehen.
Etliche hauptamtliche Mitarbeiter in der Pastoral haben ihre Bereitschaft zu diesem Dienst bekundet und werden in einer Weiterbildung auf diese Aufgabe vorbereitet werden. Nicht in allen Gemeinden des Dekanats wird diese Ausweitung der Dienste sofort greifen. Sie braucht eine gute Vermittlung in den Gemeinden um Akzeptanz zu gewinnen; aber grundsätzlich ist sie in allen Gemeinden möglich und wird je nach den örtlichen Voraussetzungen realisiert werden.
Eine offizielle bischöfliche Beauftragung zu diesem Dienst wird den Prozess der Einführung des neuen Dienstes abschließen und in den Gemeinden und Kommunen, sowie bei den Bestattungshäusern legitimieren.
Der Dechant des Dekanats, Pfarrer Johannes Ehrenbrink, bittet alle Pfarrer, in ihren Zuständigkeitsbereichen diese Entscheidung zu vermitteln. Insbesondere sei es wichtig, die Gremien ausführlich und über die Beweggründe und Chancen zu informieren. Nur so kann die angezielte neue Praxis, die bereits in mehreren Dekanaten des Bistums mit großer Zustimmung praktiziert wird, auch in den Gemeinden Ostfrieslands ankommen.